wahre Schätze

bei den dunkel schimmernden Perlen handelt es sich um Brombeeren. Ein wahrer Luxus. Sie werden direkt gegessen, zu einem Brombeerkuchen verarbeitet und weil es so viele sind, können wir auch noch Konfitüre davon machen. Die Kehrseite dieser Pracht sind die vom Pflücken zerstochenen Arme und Beine.

Die Birnen werden zu Birnen-Bohnen-Speck verarbeitet, weil es so viele sind, werden auch noch einige eingelegt. Im Vergleich zum Brombeerpflücken ist das Birnenpflücken eine sehr angenehme Tätigkeit. Man steht auf der Leiter und füllt die Pflückschürze Birne für Birne.

Birnen vor ihrer Verarbeitung

Stachelbeerkuchen

500 g Stachelbeeren wurden für diesen Kuchen verarbeitet. Schon das Pflücken der alten Sorten macht viel Mühe, da die Beeren vergleichsweise klein sind. In diesem Jahr waren sie wegen der Trockenheit noch kleiner als sonst. Für 1 kg Beeren war man fast eine volle Stunde am Pflücken. Das Putzen der Beeren und dann das Küchenfertig-Machen nimmt noch einmal das Doppelte an Zeit in Anspruch. Der Kuchen schmeckt dann himmlisch. Die Beeren entwickeln beim Backen einen säuerlichen Geschmack wie es ihn eben nur beim Stachelbeerkuchen gibt. Der Kontrast zwischen der säuerlichen Frucht und dem süßen Überzug stellt den eigentlichen Reiz des Stachelbeerkuchens dar.

Das Putzen und Vorbereiten der kleinen bernsteinfarbenen Stachelbeeren macht viel Arbeit. Man kann sich dafür entschädigen, indem man ab und zu eine Beere in den Mund steckt.
500 g Stachelbeeren in einem Stachelbeerkuchen

Die Farbe der Kartoffel

Im Mai gibt es Spargel! Obwohl der Spargel dem Essen den Namen verleiht und zweifellos die entscheidende Komponente ist, sind der Schinken und die Kartoffeln, die es dazu gibt, genauso wichtig. Bei den Kartoffeln sollte man allerdings aufpassen. Von den Kartoffeln halten die meisten Menschen nicht viel. Sie werden despektierlich als „Beilage“ bezeichnet und liegen auf dem Teller einfach nur so rum. Es hat sich noch nicht rumgesprochen, dass Kartoffeln durchaus empfindsam sind und sogar an dem Tischgespräch teilhaben. Neulich beim Spargelessen riss einer einen zotigen Witz und schon trieb es einer Kartoffel die Heideröte ins Gesicht. Auf dem Foto kann man gut sehen, wie rot die Kartoffel war, nachdem der Witz erzählt wurde. Die andere Kartoffel der Sorte Linda war da gelassener. Sie hat ihre Farbe nicht verändert. Auch bei den Kartoffeln gibt es eben solche und solche.  Die Rote von der Sorte Heiderot (nomen est omen) hat übrigens gut geschmeckt. Die Feinschmecker unter den Lesern werden sich sicherlich fragen, was denn das für violette Blüten sind, die auf den Spargel gestreut wurden: Es handelt sich um Schnittlauchblüten. Der Schnittlauch blüht ja um diese Zeit und dann kann man ein paar von den Blüten über den Spargel streuen.

For You! Alter Fritz widersteht Versuchung

Was hat der Alte Fritz da gestaunt. Er verstand sofort, dass es sich hier nicht ganz einfach um einen Keks handelt und bewunderte die kunstvolle Mechanik, deren Werk doch ach so grausam ist. Lieblich duftet der Keks. So wie er da liegt, möchte man einfach zugreifen. „For You!“ steht in Schokoladenlettern auf dem Keks geschrieben. Wer kann denn da noch nein sagen? Wer will sich der Gaumenfreude da noch versagen? Und doch beschleicht einen ein unangenehmes Gefühl. Diese kalte Mechanik hat so wenig mit der Lieblichkeit des Angebots gemein. Und tatsächlich: Obacht ist geboten! Hier handelt es sich nicht einfach um einen leckeren Keks sondern um den Köder einer Falle. Es ist eine große, um genau zu sein, eine sehr, sehr große Mausefalle. Doch die Maus sind in diesem Falle wir. Ach was, wir nutzen dieses verlockende Angebot und schnappen uns den Keks. Doch Schnapp klappt die Falle zu und bricht uns das Genick. Dann bleibt uns nicht mal mehr die Erinnerung an den Keks. Also besser Finger weg. Rühren wir den Keks nicht an. Wir können der Versuchung widerstehen. Weil uns das Leben lieb ist. Denn wir sehen ja, dass es eine Falle ist. Der Alte Fritz jedenfalls ist nicht in die Falle getappt. Nachdem er die Lage mit seinem Adjudanten besprochen hatte, setzte er seinen Rundgang fort.

 

Heute, beim Tag des offenen Ateliers auf der Zitadelle Spandau stellte Kyoko Kurihara ihre Arbeit „For You“ dem Publikum vor.

 

… Einige waren nur schwer vom Essen abzuhalten. Manche erkannten nicht, dass es sich um eine Falle handelt. Wer denkt denn schon an eine Falle wenn es so lieblich nach Keks duftet?

„For You!“ – Appetit?
Dieser Schokoladenkeks duftete nach Schokolade …

Niemals DHL

Am Dienstag, dem 25. September 2018 um 13:47 wurde ein Paket mit frisch gepflückten Boskop-Äpfeln an mich aufgegeben. Da ich von DHL ja schon allerhand gewöhnt bin, ging ich am Samstag, dem 29. September, also vier Tage nachdem das Paket aufgegeben worden war, in die Filiale der Post, in der an mich adressierte DHL-Pakete normalerweise nach mehreren behaupteten Zustellversuchen landen. Doch ich hatte Pech, das Paket war noch nicht dort. Nachdem ich am heutigen 02. Oktober, also 7 Tage nach Einlieferung des Pakets immer noch nichts gehört habe, habe ich mir vom Absender die Paketnummer geben lassen, um mit Hilfe der Sendungsverfolgung nachzusehen, wo das Paket ist. Ich hatte gehofft, noch vor dem morgigen Feiertag zur Post fahren zu können, um das Paket dort in Empfang zu nehmen. Doch Pustekuchen. Wie der oben abgebildete Sendungsverlauf zeigt, wurde das Paket heute Morgen den vierten Tag in Folge erneut in das Zustellfahrzeug geladen. Meine Äpfel werden also nun schon seit vier Tagen vom DHL-Zusteller gerüttelt und geschüttelt. Die anfänglich pfückfrischen Äpfel sind nun schon eine Woche im Paket in der Obhut von DHL und ich habe keine Möglichkeit, die Sendung zu bekommen, da sie immer nur durch die Gegend kutschiert wird. Am Freitag, dem 28. September war den ganzen Tag jemand zuhause. Hätte DHL tatsächlich versucht, das Paket zuzustellen: Es wäre angekommen! Auch am Montag, dem 01. Oktober war den ganzen Tag jemand zuhause und wir hätten das Paket bekommen, wenn man versucht hätte, es tatsächlich zuzustellen. Das Paket wurde jedoch nicht zugestellt. Ich weiß nicht ob und in welchem Zustand uns die Äpfel noch erreichen werden. Ich kann nur an alle Menschen, die gerne frische Äpfel essen, appellieren, keine Äpfel mit DHL zu versenden. Seht Euch oben den Sendungsverlauf an und Ihr wisst was Euch blüht wenn Ihr es dennoch tut.

Kleine Auberginen und die Rechtschreibung

Kleine Auberginen sind ein kurzes Highlight des spätsommerlichen Gemüseangebots. Wenn die Bauern einfach „den Rest“ abernten gibt es sie und danach gibt es Auberginen aus heimischem Anbau erst wieder im nächsten Jahr. Ein anderes Highlight: Nashi-Birnen, auch von hier. Wie wichtig die Rechtschreibung ist, sieht man auch an den Preisschildern. Hier hat der Bauer alles richtig gemacht: „alle Äpfel 5 €/kg“. Ein Naturwissenschaftler wird gleichwohl zögern, hier einzukaufen, denn das Schild könnte auch so interpretiert werden, dass alle Äpfel 1 kg wiegen. Das ist sicher nicht der Fall. Richtig schlimm wäre es, hätte der Bauer geschrieben „Alle Äpfel“; dann könnte man ja der Ansicht sein, dass „Alle Äpfel“ 5 Euro kosten und zusammen ein Kilogramm wiegen. Doch es wurde ja alles richtig gemacht. Der Preis stammt noch aus dem letzten Jahr in dem es so wenig Äpfel gab. In diesem Jahr biegen sich die Äste von dem Gewicht der Äpfel und man würde meinen, das sollte einen gewissen Einfluss auf den Preis haben. Doch die Verbraucher scheinen dumm zu sein, denn sie kaufen auch zu diesem Preis, der bei Knappheit gerechtfertigt sein mag doch im Moment überhöht erscheint.

zwischen den kleinen Auberginen fallen die ebenfalls kleinen Pfirsiche gar nicht auf. Die Pfirsiche stammen auch aus Brandenburg.
die leckeren Nashi-Birnen
Blumen auf dem Gemüsemarkt

 

Der Einkaufzettel

Was schreibt man auf einen Einkaufzettel? Ganz wichtig: Das Datum. Sonst kauft man möglicherweise am falschen Tag ein. Hier sehr praktisch gelöst: „heute“, das ist nie falsch. „Morgen“ oder „Gestern“ würde den Einkaufenden im Laden vor Schwierigkeiten stellen. Mengenangaben sind auch wichtig, sonst kauft man entweder zu viel oder zu wenig. Die Angabe „nicht viel“ hilft dabei sehr. Weil diese Angabe wichtig ist, wurde sie unterstrichen. Das kleine Emoji daneben sagt, dass diese Angabe auch emotional sehr wichtig ist. Also bloß nicht mit zu viel „Apfel“ aus dem Laden gehen. Ein kleiner Apfel ist sicherlich in Ordnung.

Ein Einkaufzettel hilft beim Einkaufen. Das Datum und präzise Mengenangaben sind besonders wichtig.